Körperarbeit – Wenn der Körper noch in alten Geschichten lebt
- lifestylechangerlyni

- 11. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Okt.
Viele unterschätzen die Kraft der Körperarbeit.
Für mich ist sie eines der wirkungsvollsten Werkzeuge, um tiefsitzende Traumata zu verarbeiten – oft sogar, ohne genau zu wissen, was der ursprüngliche Auslöser war.
Unser Körper speichert Erfahrungen, Emotionen und Muster auf eine ganz eigene, oft unbewusste Weise. So vieles läuft automatisch ab – vor allem unsere erlernten Reaktionsmuster. Vielleicht kennst du das: Du hast innerlich längst ein altes Verhalten oder eine Überzeugung losgelassen, bist „ausgewachsen“. Und trotzdem reagiert dein Körper noch so, als würdest du immer noch in dieser alten Geschichte leben.
Dann fragt man sich: „Wie kann es sein, dass ich so reagiere, obwohl ich das innerlich gar nicht mehr so empfinde?“ Genau hier setzt Körperarbeit an – sie hilft, Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen. Damit sich auch dein Körper endlich frei anfühlt, wenn deine Seele es schon längst ist.
Körperarbeit ist kein „Wellness-Trend“. Es ist die Kunst, dich selbst wieder zu spüren – hinter all dem Lärm in deinem Kopf.
Körperarbeit ist ein Überbegriff für Methoden, bei denen der Körper aktiv in den Prozess der emotionalen oder mentalen Heilung einbezogen wird. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass wir Erlebnisse nicht nur mental, sondern auch körperlich speichern. Anspannung in den Schultern, ein Kloss im Hals, Druck im Bauch – all das sind nicht nur „körperliche Symptome, sondern oft gespeicherte Emotionen.
Denn: Dein Körper lügt nicht.

Warum Körperarbeit so wichtig ist
Sie umgeht den Kopf – oft wissen wir gar nicht, warum wir uns so fühlen oder reagieren. Körperarbeit arbeitet an der Stelle, wo Worte oft nicht hinkommen.
Sie löst alte Muster – Reaktionen, die aus vergangenen Erfahrungen stammen, können sanft aufgelöst werden.
Sie bringt dich ins Hier und Jetzt – durch bewusste Wahrnehmung wirst du präsenter und verbundener mit dir selbst.
Mini-Übung für dich
Diese kurze Übung kannst du jederzeit machen, um mit deinem Körper in Verbindung zu kommen und gespeicherte Spannung wahrzunehmen.
Ankommen – Setze dich bequem hin, schliesse die Augen und atme ein paar Mal tief ein und aus.
Scannen – Wandere mit deiner Aufmerksamkeit langsam von Kopf bis Fuss durch deinen Körper.
Wahrnehmen – Wo im Körper spüre ich gerade etwas am deutlichsten? (z. B. Brust, Bauch, Nacken …)
Wie fühlt es sich an? (z. B. warm, kalt, eng, weit, kribbelnd, dumpf …)
Welche Farbe verbinde ich damit? (erste, spontane Eingebung – nicht bewerten)
Hat es eine Form oder Struktur? (z. B. rund, eckig, Nebel, Stein …)
Bewegt es sich – oder ist es still? (z. B. pulsierend, fliessend, starr …)
Wenn es sprechen könnte – was würde es mir sagen wollen?
Dasein lassen – Versuche nicht, es zu verändern. Nur fühlen, wahrnehmen, annehmen.
Abschliessen – Bedanke dich bei deinem Körper für die Information. Öffne langsam die Augen.
Wieder in Bewegung kommen
Körperarbeit ist kein „Nice-to-have“, sondern eine kraftvolle Möglichkeit, um tiefgreifend zu heilen. Sie kann dir helfen, Reaktionen zu verstehen, die auf den ersten Blick gar keinen Sinn ergeben – und sie Stück für Stück loszulassen.
Denn Heilung passiert nicht nur im Kopf. Sie passiert im ganzen Körper. Körperarbeit ist kein Luxus. Es ist ein Schlüssel – zurück zu dir.
Du musst nicht erst warten, bis dein Körper schreit. Fang an zu lauschen, wenn er noch flüstert.

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